Die Schlacht, D249, D 387

The battle

(Poet's title: Die Schlacht)

Set by Schubert:

  • D 249
    sketch

    [August 1, 1815]

  • D 387
    cantata for Bass, Tenor and chorus
    Schubert omitted the words in italics
    (unfinished)

    [March 1816]

Text by:

Friedrich von Schiller

Text written 1781.  First published 1782.

Die Schlacht

Schwer und dumpfig,
Eine Wetterwolke,
Durch die grüne Eb’ne schwankt der Marsch.
Zum wilden eisernen Würfelspiel
Streckt sich unabsehlich das Gefilde,
Blicke kriechen niederwärts,
An die Rippen pocht das Männerherz,
Vorüber an hohlen Totengesichtern
Niederjagt die Front der Major,
Halt!
Und Regimenter fesselt das starre Kommando.

Lautlos steht die Front.

Prächtig im glühenden Morgenrot
Was blitzt dorther vom Gebirge,
Seht ihr des Feindes Fahnen wehn?
Wir sehn des Feindes Fahnen wehn,
Gott mit euch Weib und Kinder.
Lustig! hört ihr den Gesang?
Trommelwirbel, Pfeifenklang
Schmettert durch die Glieder,
Wie braust es fort im schönen wilden Takt!
Und braust durch Mark und Bein.

Gott befohlen Brüder!
In einer andern Welt wieder!

Schon fleugt es fort wie Wetterleucht,
Dumpf brüllt der Donner schon dort.
Die Wimper zuckt, hier kracht er laut,
Die Losung braust von Heer zu Heer,
Laß brausen in Gottes Namen fort,
Freier schon atmet die Brust.

Der Tod ist los – schon wogt sich der Kampf,
Eisern im wolkigten Pulverdampf
Eisern fallen die Würfel.

Nah umarmen die Heere sich,
Fertig! heult’s von Ploton zu Ploton,
Auf die Knie geworfen
Feurn die Vordern, viele stehen nicht mehr auf,
Lücken reißt die streifende Kartätsche,
Auf Vormanns Rumpf springt der Hintermann,
Verwüstung rechts und links und um und um
Die Bataillone niederwälzt der Tod.

Die Sonne löscht aus – heiß brennt die Schlacht,
Schwarz brütet auf dem Heer die Nacht.
Gott befohlen Brüder,
In einer andern Welt wieder.

Hoch spritzt an den Nacken das Blut,
Lebende wechseln mit Toten, der Fuß
Strauchelt über den Leichnamen –
»Und auch du, Franz?« – »O grüße mein Lottchen, Freund!«
Wilder immer wütet der Streit,
»Grüßen will ich« – Gott! Kameraden! seht,
Hinter uns wie die Kartätsche springt!
»Grüßen will ich dein Lottchen, Freund!
O schlumm’re sanft! wo die Kugelsaat
Regnet, stürz ich Verlass’ner hinein.«

Hierher, dorthin schwankt die Schlacht,
Finst’rer brütet auf dem Heer die Nacht,
Gott befohlen Brüder!
In einer andern Welt wieder.

Horch, was strampft im Galopp vorbei?
Die Adjutanten fliegen,
Dragoner rasseln in den Feind,
Und seine Donner ruhen.
Victoria Brüder!
Und Schrecken reißt die feigen Glieder,
Und seine Fahne sinkt –

Entschieden ist die scharfe Schlacht,
Der Tag blickt siegend durch die Nacht!
Horch! Trommelwirbel, Pfeifenklang
Stimmen schon Triumphgesang!
Lebt wohl ihr geblieb’nen Brüder,
In einer andern Welt wieder.

The battle

Heavy and dank,
A thunder cloud,
The soldiers swing and march across the green plain.
They are going to a wild iron game of dice
And the field stretches further than the eye can see.
They turn their crawling glances downwards,
Men’s hearts beat against their ribs
Passing the hollowed out deadly faces
The Major chases down to the front line:
Stop!
And the inflexible command shackles regiments.

The front line remains without a murmur.

Majestic in the glowing red of dawn
What is it that is flashing there from the mountains?
Can you see the enemy’s flags flying?
We can see the enemy’s flags flying,
God be with you, your wives and children!
Be cheerful! Can you hear the song?
A drum beat and the sound of piping
Are bellowing out through the limbs –
It is roaring out with a beautiful wild beat!
And it is roaring into the very marrow of the bone.

It is in God’s hands, brothers!
See you again in another world!

Now they are flying off like lightning,
The thunder is already rumbling over there.
Eyes twitch, here there is a loud crash,
The battle-cry goes up from each battalion,
It is uttered in the name of God,
Already the breast is breathing more freely.

Death has been let loose – the battle is already being waged;
Iron in the cloudy powder smoke,
The dice are cast with an iron will.

The troops embrace each other tightly.
Ready! The cry goes up from platoon to platoon;
Thrown onto their knees
The ones at the front fire, many no longer stand up,
Holes are made by strafing cartridges,
The man behind jumps onto the carcass of the man in front,
There is devastation right and left and on and on,
Death rolls whole battalions down.

The sun goes out – the slaughter burns hot,
Black night settles down on the army.
It is in God’s hands, brothers!
See you again in another world.

A fountain of blood spurts high up to necks,
The living swap with the dead, the foot
Trips over dead bodies –
“You as well, Franz?”, “Say hello to my Lotty, mate!”
The fight becomes even more savage.
“I’ll say hello” – God! Comrades! look
How the cartridges are springing up behind us!
“I’ll say hello to your Lotty, mate!
Sleep softly! Where the bullets are
Raining down, that’s where I am going to jump in now I have been left to it.”

This way and that the battle surges,
Ever darker the night settles down on the army,
It is in God’s hands, brothers!
See you again in another world!

Listen! What is that galloping past?
The adjutants are flying:
Dragoons are rattling into the enemy,
And their thunder has stopped.
Victory, brothers!
And terror pulls at their cowardly limbs
And their flags are falling.

The fiery battle has been decided,
Conquering day peers into the night!
Listen! A drum beat and the sound of piping
Are already giving voice to a song of triumph!
Farewell, you beloved brothers,
See you again in another world.

Themes and images in this text:

War, battles and fighting



Schiller was no armchair soldier; he was made to serve as a doctor / surgeon in a grenadier regiment of the Duke of Württemburg’s army. Like Tolstoy in War and Peace two generations later, who used his first hand experience to write about ordinary soldiers’ emotions on the battlefield, Schiller is more concerned with their contradictory feelings of excitement, terror, companionship and gaping loneliness than with the grim details of what they are witnessing and taking part in.

Schubert seems to have taken on too much of a challenge in attempting to set this ballad to music, so neither of his sketches is sufficiently complete to allow the work to be performed.  

Original Spelling

Die Schlacht

Schwer und dumpfig,
Eine Wetterwolke,
Durch die grüne Eb'ne schwankt der Marsch.
Zum wilden eisernen Würfelspiel
Streckt sich unabsehlich das Gefilde,
Blicke kriechen niederwärts,
An die Rippen pocht das Männerherz,
Vorüber an hohlen Todtengesichtern
Niederjagt die Front der Major,
Halt!
Und Regimenter fesselt das starre Kommando.

    Lautlos steht die Front.
 
Prächtig im glühenden Morgenroth
Was blitzt dorther vom Gebirge?
Seht ihr des Feindes Fahnen wehn?
Wir sehn des Feindes Fahnen wehn,
Gott mit euch Weib und Kinder!
Lustig! hört ihr den Gesang?
Trommelwirbel, Pfeifenklang
Schmettert durch die Glieder,
Wie braust es fort im schönen wilden Takt!
Und braust durch Mark und Bein.

    Gott befohlen, Brüder!
    In einer andern Welt wieder!
 
Schon fleugt es fort wie Wetterleucht,
Dumpf brüllt der Donner schon dort.
Die Wimper zuckt, hier kracht er laut,
Die Losung braust von Heer zu Heer,
Laß brausen in Gottes Namen fort,
Freier schon athmet die Brust.
 
    Der Tod ist los - schon wogt sich der Kampf;
    Eisern im wolkigten Pulverdampf
    Eisern fallen die Würfel.
 
Nah umarmen die Heere sich,
Fertig! heult's von P'loton zu P'loton,
Auf die Kniee geworfen
Feur'n die Vordern, viele stehen nicht mehr auf,
Lücken reißt die streifende Kartetsche,
Auf Vormanns Rumpfe springt der Hintermann,
Verwüstung rechts und links und um und um
Die Bataillone niederwälzt der Tod.
 
    Die Sonne löscht aus - heiß brennt die Schlacht,
    Schwarz brütet auf dem Heer die Nacht -
    Gott befohlen Brüder!
    In einer andern Welt wieder.
 
Hoch spritzt an den Nacken das Blut,
Lebende wechseln mit Todten, der Fuß
Strauchelt über den Leichnamen -
»Und auch du, Franz?« - »O grüße mein Lottchen, Freund;«
Wilder immer wüthet der Streit,
»Grüßen will ich« - Gott! Kameraden! seht,
Hinter uns wie die Kartetsche springt! 
»Grüßen will ich dein Lottchen, Freund!
O schlumm're sanft! wo die Kugelsaat
Regnet, stürz ich Verlass'ner hinein.«
 
    Hierher, dorthin schwankt die Schlacht,
    Finst'rer brütet auf dem Heer die Nacht,
    Gott befohlen Brüder!
    In einer andern Welt wieder!
 
Horch, was strampft im Galopp vorbei?
Die Adjutanten fliegen,
Dragoner rasseln in den Feind,
Und seine Donner ruhen.
Victoria Brüder!
Und Schrecken reißt die feigen Glieder,
Und seine Fahne sinkt -

Entschieden ist die scharfe Schlacht,
Der Tag blickt siegend durch die Nacht!
Horch! Trommelwirbel, Pfeifenklang
Stimmen schon Triumphgesang!
Lebt wohl ihr gebliebenen Brüder,
In einer andern Welt wieder.

Confirmed by Peter Rastl with Friedrich Schillers sämmtliche Werke. Zehnter Band. Enthält: Gedichte. Zweyter Theil. Wien, 1810. In Commission bey Anton Doll. [korrigierter Druck] pages 101-103; and with Gedichte von Friederich Schiller, Zweiter Theil, Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig, 1805, bei Siegfried Lebrecht Crusius, pages 142-146.

First published in Anthologie auf das Jahr 1782, anonymously edited by Schiller with the fake publishing information “Gedrukt in der Buchdrukerei zu Tobolsko”, actually published by Johann Benedict Metzler in Stuttgart, pages 49-53. The poem has the title “In einer Bataille / von einem Offizier” and “v.R.” as the author’s name.

To see an early edition of the text, go to page 101 [107 von 310] here: http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ207858305